Wissenswertes rund um die Therapie für Multiple Sklerose

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Die Therapie für Multiple Sklerose basiert auf insgesamt vier Grundsäulen d.h. auf der Schubtherapie, verlaufsmodifizierten sowie symptomatischen Therapie und zuletzt auf dem Rehabilitationsverfahren. Damit die gesetzten Therapieziele am Ende auch erreicht werden, erfolgt der Einsatz unterschiedlicher Therapeuten als auch ärztlicher Fachrichtungen. Daher können zu einem Behandlungsteam unter anderem Ergo-, und Physiotherapeuten sowie Pflegepersonal gehören. Hinzu kommen Ärzte der Neurologie, Psychiatrie, Urologie und Logopädie.

Behandlungsbeginn mit der Schubtherapie

Erfolgt ein Multiple Sklerose Schub, sollte umgehend in den nächsten zwei bzw. spätesten fünf Tagen nach Auftreten der Symptome die Behandlung in der Klinik (stationär) folgen. Weitere Schübe können je nach individuellem Bedarf ambulant therapiert werden. Hierbei ist es immer abhängig von der Schwere des MS-Schubs und wie anfällig die Patientin bzw. der Patient im Hinblick auf Infektionen ist.

Bei der Schubtherapie erfolgt der Einsatz von Kortisonpräparaten, unter anderem zählen dazu Kortikoide, Kortikosteroide sowie Glukokortikosteroide. Sie dienen dazu die Entzündung zu unterdrücken und die Blut-Hirn-Schranke abzudichten. Außerdem kann mithilfe des Kortisons die Ansammlung von Wasser im Gehirn reduziert werden, während die Weiterleitung der Nervenimpulse verbessert wird. Eventuell können auch die Nervenhüllen d.h. die Myelinscheiden neugebildet werden.

Handelt es sich um einen akuten Schub werden in der Therapie für Multiple Sklerose hochdosierte Kortison-Pulsverfahren über Infusion angewendet. Infolgedessen erhält die Patientin bzw. der Patient zwischen drei und fünf Tagen Kurzinfusionen (eine halbe bis ganze Stunde) mit hochdosiertem Kortison (500 bis 1000 mg pro Tag).

Verlaufsmodifizierte Behandlung

Mithilfe der Basistherapie kann die Schwere und die Anzahl der akuten MS-Schübe deutlich verringert und zugleich das Voranschreiten der MS-Erkrankung verlangsamt werden. Hierzu nimmt die Patientin bzw. der Patient über einen längeren Zeitraum ein bestimmtes Medikament. Im Laufe der Behandlung erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Die Basistherapie kann entweder Monate, wenn nich sogar Jahre wirken und andauern. Bleibt beispielsweise die MS-Erkrankung während der Behandlung längere Zeit ohne Schübe stabil kann unter Absprache mit dem Arzt die Behandlung zeitweise unterbrochen werden.

Symptomatische Therapie

Da Multiple Sklerose mit verschiedenen Symptomen auftreten kann, wie zum Beispiel Störungen der Blase oder des Bewegungsapparates, Spasmen sowie Fatigue d.h. Erschöpfung, sind gezielte Maßnahmen zu treffen. Infolgedessen können die auftretenden Beschwerden ohne weiteres gelindert und somit die Lebensqualität der Patientin bzw. des Patienten verbessert werden. Bei der symptomatischen Therapie kommen nicht nur Medikamente, sondern auch Ergotherapie, Physiotherapie, Kälteanwendungen als auch physikalische Behandlungen zum Einsatz.

Jährliche Rehabilitation

MS-PatientInnen wird geraten, jährlich eine etwa vier- bis zu sechswöchige Rehabilitation durchzuführen. Insbesondere bei Fällen, die einen akuten Schub hatten und deren Symptome weiterhin anhalten, sollten auf die Rehabilitation nicht verzichten. Die Therapie für Multiple Sklerose wird individuell angepasst und besteht aus Ergotherapie, Physiotherapie, Bewegungs- und Trainingstherapie als auch Logopädie verbunden mit neurokognitiven sowie psychologischen bzw. psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten.

Weitere Informationen kann auf Seiten wie, von Institut Haus der Barmherzigkeit, nachgelesen werden.


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